"happy bürste" am Sonntag in der Kunstkirche

Sylvia ellis Kruck war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Fotos: Veranstalter

Emsdetten

Wettringen. Die Künstlergemeinschaft Wettringen (KGW) widmet der 2015 verstorbenen Künstlerin Sylvia ellis Kruck in der ersten Einzelausstellung der Kunstkirche Josefshaus eine Retrospektive.

Knut Kargel, einer der fünf Künstler der Gemeinschaft, war mit der Künstlerin befreundet und gab den Anstoß, ihr zu Ehren eine Ausstellung mit dem Titel „happy bürste“ in der Altarhalle zu präsentieren. Die Schwester sowie der Schwager der Künstlerin, die den künstlerischen Nachlass verwalten, waren über die Ausstellungsmöglichkeit erfreut.

„Die vielen fantastischen Bilder an diesem Ort zu zeigen, ist eine schöne Gelegenheit. Es ist uns wichtig, dass die Kunst von Sylvia nicht verschwindet.“ Vielen Münsteranern war Sylvia ellis Kruck als ungewöhnliche und sehr eigenwillige Künstlerin bekannt – auch ihres bunten Hauses am Mittelhafen wegen. In diesem verbrachte sie viele Jahre, doch wurde es mittlerweile leider abgerissen.

Knut Kargel lernte seine Kollegin auf einer gemeinsamen Ausstellung auf der „Art Kamen“ kennen. Sehr schnell entwickelte sich eine Freundschaft. Kargel über seine Freundin: „Ellis war eine schräge Frau mit einem schrägen Leben. Sie stand ständig unter Strom, hat schnell gelebt. Irgendwie war man durch sie in einer völlig anderen Welt. Diese Welt war schriller, bunter, auch unverblümt. In ihrer Kunst wurden verrückte Ideen, ironische, sarkastische und auch erotische Bildinhalte in unbarmherziger Form dargestellt – doch alles mit sehr viel Humor.“

Auf sich allein gestellt, als Autodidaktin, blieb die große Anerkennung durch Museen, Galerien und Kunstmessen zwar aus, doch gab es viele Liebhaber ihrer Kunst. Ihr Atelierhaus war häufiger Treffpunkt. In Sylvia ellis Krucks Arbeiten wird man mit ihrer unabhängigen, starken, ungestümen und nonkonformen Haltung dem Leben gegenüber konfrontiert. Kargel: „Einer ihrer Lebenssprüche, den sie oft äußerte war: Lieber Humor als Tumor. Leider hat genau jener ihr Leben zu früh beendet.“

Die Ausstellung wird an drei aufeinander folgenden Sonntagen (14., 21,. und 28. Januar) von 11 bis 18 Uhr zu sehen sein. Teil der Ausstellung ist eine 30-minütige Videopräsentation, die einen Einblick in das Gesamtkunstwerk ihres Atelierhauses am Mittelhafen bietet. Zudem wird ein befreundeter Musiker, Michael Reinker, die Ausstellung mit Klangschalen, Monochord und Gongs begleiten.

Die Kunstkirche liegt verkehrsgünstig zwischen Wettringen und Metelen. Die Adresse für Navigationsgeräte ist Dorfbauerschaft 30 in Wettringen. Die Ausstellungshalle befindet sich im zweiten Obergeschoss (nicht barrierefrei).


Anzeige