Nicht sofort operieren

Dr. med. Sebastian Schmeil. Foto: privat

Greven

Greven. In der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie im Maria-Josef-Hospital wird nur einer von fünf Rückenpatienten auch operiert. Trotzdem steigt die Anzahl der behandelten Patienten kontinuierlich. „Wir werden bis Ende des Jahres etwa 200 Operationen in Greven durchgeführt haben“, berichtet Prof. Dr. med. Ulf Liljenqvist, leitender Arzt in der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie im Maria-Josef-Hospital.

Damit wird sich die Zahl der operierten Patienten im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Weit mehr Patienten jedoch erfahren die konservative Behandlungsstrategie und werden ohne Operation behandelt. „Die Notwendigkeit einer Operation wird von uns sehr genau geprüft.

Wir operieren nur jeden fünften Patienten“, betont Liljenqvist, dem viel daran gelegen ist, nicht zu voreilig zu operieren. „Bei uns geht es in erster Linie um Indikationen. Die Patienten kommen in unsere Sprechstunde, um zu erfahren, welche sinnvollen Möglichkeiten für eine Behandlung überhaupt bestehen“, erklärt Dr. med. Sebastian Schmeil, ebenfalls leitender Arzt in der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie. Nicht selten ginge es um eine Zweitmeinung, die Betroffene einholen. 

Brüche aufgrund von Osteo­porose, eingeengte Wirbelkanäle (Stenosen) oder Bandscheibenvorfälle sind die häufigsten Diagnosen, die beide Chirurgen stellen. Operativ reicht die Bandbreite von minimal-invasiven und mikrochirurgischen Eingriffen über dynamische Stabilisierungstechniken bis hin zu den klassischen wiederherstellenden Verfahren.

Konservativ hat sich die Spritzenbehandlung als sehr effektiv erwiesen.

Das OP-Management erfolgt zwar noch im St. Franziskus-Hospital in Münster, aber Sprechstunden, Visiten und die Operationen werden im Maria-Josef-Hospital in Greven durchgeführt. In Münster feierte die Klinik für Wirbelsäulenchirurgie unter der Leitung von Prof. Liljenqvist Anfang Juli zehnjähriges Bestehen. Sie ist als „Level I-Wirbelsäulenzentrum der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG)“ zertifiziert.

Seit Jahren rangiert Liljenqvist auf den ersten Plätzen der bundesweiten Fokus-Ärzteliste. 2014, 2015 und auch 2016 erhielt er in allen Kategorien (Patientenempfehlung, Kollegenempfehlung und Publikationen) als einer von bundesweit drei Wirbelsäulenchirurgen die höchste Bewertung. Aus ganz Deutschland suchen Patienten mit Rückenbeschwerden ihn und sein Team in Münster auf – zunehmend auch in Greven.

Am Tag der offenen Tür am Sonntag (17. September) haben Interessierte die Gelegenheit, Prof. Liljenqvist und Dr. Schmeil bei zwei Vorträgen zu Erkrankungen an der Wirbelsäule zu erleben und Fragen zu stellen.

Prof. Dr. med. Ulf Liljenqvist. Foto: privat


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