Makellose Spieltechnik

Jasmin-Isabell Kühne bietet musikalischen Farbenreichtum und Expressivität. Foto: Neda Navaee

Greven

Greven. Preisgekrönte junge Solistinnen und Solisten sind auch in der dritten Saison beim „Beat Club Bliss“ im barocken Gewölbekeller der Gaststätte „Goldener Stern“ in Greven zu Gast. Waren es im 18. Jahrhundert die in diesem Keller gekühlten Getränke, die berauschten, so verspricht beim „Beat Club Bliss“ die klassische Musik den „Bliss“, die Glückseligkeit.

Den Auftakt der diesjährigen Reihe mit Klassik live und unplugged macht die Harfenistin Jasmin-Isabel Kühne am Freitag (15. September) um 20.30 Uhr. Makellose Spieltechnik, musikalischen Farbenreichtum, Expressivität bietet die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Harfenistin. Ihr Konzertprogramm trägt den Titel „Kontraste“ und es bietet das gesamte Klangspektrum der Harfe dar.

Nach dem barocken Einstieg mit der Lautensuite von Bach, in deren Kunsttänzen sich Französisches und Italienisches mischt, springt Jasmin-Isabel Kühne ins 20. Jahrhundert. Einzeltöne wie Juwelen bietet hier Benjamin Brittens Solostück, ein faszinierendes, extrem schwieriges Schlüsselwerk der Harfenliteratur.

Im Kontrast dazu Henriette Reniés „Pièce Symphonique“: Rauschend und berauschend klingt die Harfe, wie man es von diesem königlichen Instrument kennt und von einem „Sinfonischen Stück“ erwartet. Die berühmte Harfenvirtuosin und Komponis­tin entdeckte für ihr Instrument eine bis dahin nicht gekannte Klangfülle und Resonanzkraft, als sie, Franz Liszt vergleichbar, in sinfonischem Stil komponierte.

Höchste Ansprüche an Musikalität und Virtuosität stellt auch Heinz Holliger in seiner Partita. Mit Paul Ben-Haims „Poème“ trägt Jasmin-Isabel Kühne dazu bei, diesen einzigartigen Komponisten, der aus Deutschland vor den Nazis nach Israel hatte fliehen müssen und in der Folge in seiner Musik orientalische mit westeuropäischen Einflüssen verschmolz, in seinem Herkunftsland zu entdecken. Sein „Gedicht“ für Harfe ist voller Bewegung und Drama.


Anzeige