Frauen besser integrieren

Hilfe zur Selbsthilfe: Die Soroptimist International-Schwestern unterstützen die Nähwerkstatt mit 2.000 Euro.Foto: privat

Greven

Greven. Die Integration von Frauen beim Thema „Asyl“ ist eine besondere. Sie leben im Verborgenen. Oft isoliert, kein oder wenig Kontakt nach außen… „gehören sie der Familie“. Anerkennung erfahren sie fast nur im nahen Umfeld. 

Um Frauen erfolgreich in unsere Gesellschaft zu integrieren, braucht es sehr viel mehr Engagement und andere Ansätze als beispielsweise bei jungen Männern. Ziel ist es, den Frauen auch außerhalb der Familie ein Wertegefühl zu geben, Talente und Potentiale zu erkennen und zu fördern

Der Klassiker ist die Handarbeit. Hier haben die Frauen gute, bisweilen sogar sehr gute Fähigkeiten. Dieses Talent gilt es, zu fördern und den Frauen damit eine positive und motivierende Rückmeldung zu geben.
Unter diesen Gesichtspunkten entstand die „Nähwerkstatt“ in Greven. Fördergelder brachten das Projekt am 1. Februar auf den Weg. Die Stadt Greven betreut gemeinsam mit dem Caritasverband Emsdetten-Greven e.V. die Maßnahme, die nun mit Leben zu füllen ist. Derzeit gibt es neun Nähmaschinen. Zwei Mal wöchentlich treffen sich die Teilnehmerinnen für zwei Stunden, um gemeinsam zu nähen. Die Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren bringen oft ihre Kinder mit. Ganz nebenbei werden hier Sprachkenntnisse – auch für die Kleinen – erworben und soziale Kontakte geknüpft.


Das notwendige Equipment wie Scheren oder Nadeln ist spärlich. Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen und ist auf Zuwendungen angewiesen. Benötigt werden – neben Geldspenden – Sachspenden wie Stoffe, Nadeln, auch Häkel- und Stricknadeln, Kordeln, Gummibänder, Perlen und was sonst noch zum Schneidern notwendig und nützlich ist.

Unter der Anleitung von Pädagogin Nicole Harmeling, die als Honorarkraft die Frauen unterstützt, entstehen derzeit schöne Einkaufs-Stofftaschen, die zukünftig auch verkauft werden sollen, um das Projekt zu erhalten.

Unterstützung erfuhren die Frauen der Nähwerkstatt nun vom Soroptimist-Club Emsdetten-Saerbeck (SI). Die SI-Schwestern hatten auf dem letzten Sternschnuppenmarkt für das Nähprojekt in Greven Spendengelder gesammelt. Beim letzten SI-Clubabend waren die Stellvertreterinnen des Projektes zu Gast. Die Verantwortlichen, Christa Kriete (Caritas) mit Martina Barndt und Josee Mukanshimiyimana von der Stadt Greven, stellten das Konzept vor. Am 22. März trafen sich die SI-Schwestern in Greven, um die „Schneiderinnen“ persönlich zu treffen. Stolz präsentierten die Frauen ihre selbstgeschneiderten Werke. „Ein tolles Projekt, das perfekt auf den Servicegedanken unseres Clubs ‚Hilfe für Frauen und Mädchen‘ zugeschnitten ist!“, freut sich Désirée Maurer, die Präsidentin vom SI-Club Emsdetten-Saerbeck. Ideen für die weitere Zusammenarbeit werden jetzt vorangetrieben, damit Frauen und Mädchen mit Hilfe der Nähwerkstatt auch zukünftig die Integration erleichtert wird.


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