Greven. Spannung liegt in der Luft. 28 Neuntklässler der Gesamtschule Greven sind in der Kulturschmiede versammelt, um ihr Theaterstück „Heimat: Erde?“ aufzuführen.
Bevor es allerdings soweit ist, fand im Vorfeld eine intensive Auseinandersetzung mit den Fragestellungen: „Was genau ist Heimat?“, „Wie hat sich das Heimatverständnis im Laufe der Geschichte verändert?“, „Was ist mir persönlich daran wichtig?“ und nicht zuletzt mit den Fragen: „Was ist mir dabei so wichtig, dass ich es in diesem Stück zum Ausdruck bringen möchte?“ und „In welche Rolle möchte ich dabei schlüpfen?“ statt.
Die Ideen der jungen Menschen wurden unter der professionellen Anleitung von Markus von Hagen, Rezitator, Kabarettist und Regisseur, nach und nach entwickelt und mit seiner Hilfe schließlich als ausformulierte Szenentexte innerhalb eines Rahmen bildenden Plots zu dem Theaterstück zusammengeführt. In einem ersten Teil im Jahre 2070 ist die Raumstation ‚Patria‘ unterwegs zur Erforschung des Weltraums, an Bord viele unterschiedliche Nationalitäten. Während sie dabei sind, in der neuen Gemeinschaft neue Beziehungen aufzubauen, haben sie nicht nur ihre Familien und vieles, was ihnen lieb und heimisch ist auf der Erde zurückgelassen, sondern auch die Erde insgesamt.
30 Jahre später, Teil II, unterwegs mit ‚Patria 2‘. Die Erde existiert nicht mehr. Die Besatzung gestaltet ihr Leben auf der Raumstation. Die Erde kennt sie nur noch von Fotos und Erzählungen der Eltern. Ein Heimatgefühl konnten sie nie wirklich erfahren und sie rätseln, was die Generation zuvor wohl mit Heimat gemeint haben könnte, machen sich intensiv Gedanken zum Thema Kindererziehung. „Wir müssen den Kindern vor allem Liebe und Geborgenheit geben. Heimat eben.“
Und während das Raumschiff sich immer weiter von der Erde entfernt und die Sehnsucht nach Heimat zunehmend schmerzlicher wird, geschieht das Unerwartete: „ANSAGE: Achtung! Achtung! An alle Mitglieder der Raumstation ‚Patria Zwei‘. Im Quadranten Alpha Vier wurde ein erdähnlicher Planet entdeckt. Eine Besiedlung ist geplant. Planet Spes wird die neue Heimat der Menschen!“ Weitere Theaterprojekte sind in Planung.
