Werbegemeinschaften bedauern Absagen

Abgesagt: Die Mitglieder der Werbegemeinschaften von Hörstel und Riesenbeck müssen in diesem Jahr auf ihre Leuchtturm-Veranstaltungen im Frühjahr, die „Hörsteler Frühlingsfarben“ (19. März) und den „Riesenbecker Frühling“ (26. März), verzichten.Foto: Konermann

Ibbenbüren

Hörstel / Riesenbeck. Mit großem Bedauern schauen die Mitglieder der Werbegemeinschaften von Hörstel und Riesenbeck auf die Absage der „Hörsteler Frühlingsfarben“ und des „Riesenbecker Frühlings“. 

Aufgrund der aktuellen Rechtslage mussten die beiden verkaufsoffenen Sonntage in Hörstel und Riesenbeck am 19. und 26. März abgesagt werden.  „Alles war geplant. Wir hätten der Bevölkerung gerne zwei schöne Veranstaltungen geboten, aber es blieb keine andere Wahl“, so Annette Overbeck-Leidig, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Hörs­tel. 

Zum Hintergrund: Das NRW-Ladenöffnungsgesetz und entsprechende Gerichtsurteile dazu sorgen aktuell dafür, dass verkaufsoffene Sonntage nur noch unter strengen Auflagen umgesetzt werden können.
Anlass dürfen nur noch Volksfeste oder traditionelle Veranstaltungen sein, wobei der Verkauf keinesfalls im Vordergrund stehen darf. Die Gewerkschaft Verdi hatte angekündigt, jeden Verstoß gegen diese Vorgaben juristisch zu belangen.  Die Stadtverwaltung Hörstel hatte den Werbegemeinschaften in Hörstel und Riesenbeck deshalb geraten, von der Ausrichtung der geplanten Veranstaltungen abzusehen.

„Wir hätten der Bevölkerung gerne ein attraktives Programm bereitet. Wir wissen, dass sowohl die ,Hörsteler Frühlingsfarben‘ als auch der ,Riesenbecker Frühling‘ für die Menschen in der Stadt willkommene Anlässe zur Begegnung und zum Ausgehen sind“, so Overbeck-Leidig. „Wir wollen in unserer Stadt etwas bieten und etwas für die Menschen vor Ort tun“, betont Gisela Helmig, Sprecherin der Werbegemeinschaft Riesenbeck.

Die Werbegemeinschaften haben bereits viel Geld und auch ehrenamtliches Engagement investiert, um die „Hörs­teler Frühlingsfarben“ und den „Riesenbecker Frühling“ zu organisieren.
„Wir haben durchaus Verständnis dafür, dass die Gewerkschaft Verdi gegen eine allzu lasche Auslegung des Ladenöffnungsgesetzes in größeren Städten vorgeht“, so Annette Overbeck-Leidig. „Doch wir sind davon überzeugt, dass das rigorose Vorgehen jetzt vor allem den Einzelhandel im ländlichen Raum schwächt.“ Die Einzelhändler vor Ort, die mit ihrer Wirtschaftskraft konkret die Entwicklung in der Region vorantrieben, würden zum Beispiel gegenüber dem Online-Handel oder größeren Städten klar benachteiligt.­ „Es schwächt unsere Stadt auf ganzer Linie“, sagt Gisela Helmig.

Auch die Vereine, die bereits viel Zeit und Mühe in ihren Beitrag zum Programm investiert haben, sind von der Absage der Veranstaltungen betroffen. „Der Heimatverein, das Bücherei-Team, Sportvereine – sie alle haben mit einem Erlös aus ihrem Programm gerechnet“, sagt Annette Overbeck-Leidig.

Der Sportverein SC Hörstel hat sich entschieden, den für Sonntag (19. März) geplanten Flohmarkt wie vorgesehen anzubieten. Von 13 bis 18 Uhr warten große und kleine Händler im Autohaus Elmer auf Kundschaft. Außerdem gibt es Kaffee und Kuchen. „Die Vereinsmitglieder haben so viel Zeit investiert und freuen sich auf möglichst viele Besucher“, betont Annette Overbeck-Leidig.


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