Neurologische Abteilung ist unverzichtbar

Unter den vier Fraktionen im Lengericher Stadtrat und der Verwaltung herrscht Einigkeit: Die Neurologie-Abteilung der Helios-Klinik muss in Lengerich bleiben. Foto: pixabay

Lengerich

Lengerich. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Träger der Neurologischen Abteilung innerhalb der Helios Klinik in Lengerich prüft derzeit, ob er sich von der Abteilung trennen soll oder nicht.

Lesen Sie im folgenden Beitrag eine Stellungnahme des Bundestagsabgeordneten Jürgen Coße und des Landtagsabgeordneten Frank Sundermann, die den Erhalt der Neurologischen Abteilung fordern, sowie eine Resolution der im Rat der Stadt Lengerich vertretenen Fraktionen. Bei einem Schlaganfall käme es auf jede Sekunde an. Deswegen sei der Erhalt der Neurologischen Abteilung in der Helios Klinik in Lengerich unverzichtbar, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD.

„Für die Stadt Lengerich und ihre Bewohnerinnen und Bewohner ist eine ortsnahe Gesundheitsversorgung von elementarer Bedeutung. Daher sind die in Lengerich ansässige Helios-Klinik und die angeschlossene Neurologische Abteilung unverzichtbar für die gesamte Region. Eine Schließung des Neurologischen Zweiges hätte Auswirkungen auf die gesamte regionale Gesundheitsversorgung“, sind sich der für das Tecklenburger Land zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Coße und SPD-Landtagsabgeordnete Frank Sundermann einig.

Schlaganfallpatienten würden in der Helios-Klinik gut behandelt. „Das gilt es zu erhalten für Lengerich“, so die Abgeordneten weiter und appellieren beide an alle am Entscheidungsprozess Beteilig-
ten, heißt es abschließend in dem Bericht.

Sorge um Fortbestand der Neurologischen Abteilung

In einer Resolution der im Rat der Stadt Lengerich vertretenen Fraktionen SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zum Erhalt der Neurologischen Abteilung in der Helios Klinik Lengerich heißt es unter anderem:

„Die im Rat der Stadt Lengerich vertretenen Fraktionen fordern den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Bezirksregierung Münster auf, alles zu tun, um den Fortbestand der Neurologischen Abteilung in der Helios-Klinik Lengerich zu sichern. Für die Stadt Lengerich ist die ortsnahe Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge und daher von elementarer Bedeutung.
Auf dem Krankenhausplan 2015 des Landes NRW basiert ein Planungsvorschlag, von den 35 vorhandenen Planungsbetten 15 Betten abzubauen und 20 Betten zu verlagern. Zudem sollen die vier Stroke-Units zur Akutversorgung von Schlaganfallpatienten ebenfalls verlagert werden. Die Bezirksregierung prüft und bewertet diesen Planungsvorschlag.

Daneben hat der LWL als Träger der Neurologischen Abteilung ein Interesse an einem Verkauf und es liegen mehrere Interessenten vor, die die Abteilung übernehmen würden, hierunter auch die Helios-Klinik Lengerich. Der LWL prüft derzeit die Abgabe der Abteilung. Bis dahin wird die Bezirksregierung keine Entscheidung treffen.

Die Neurologische Abteilung in der Helios-Klinik ist eine unverzichtbare Infrastruktureinrichtung des Gesundheitswesens für die gesamte Region Lengerich. Eine Schließung kann nicht solitär betrachtet werden, sondern hat Auswirkungen auf die gesamte Gesundheitsversorgung der Region. Dies könnte schlussendlich zur Gefährdung der Helios-Klinik in Lengerich führen.

Rund 40 Arbeitsplätze in der Neurologischen Abteilung und rund 250 Arbeitsplätze in der Helios-Klinik sind damit kurzfristig oder langfristig gefährdet. Neben einer elementaren Beeinträchtigung der Gesundheitsversorgung wäre damit auch ein bedeutender Arbeitgeber mit den sich hieraus ergebenen Synergien gefährdet.

In der Neurologischen Abteilung ist eine Stroke Unit integriert, in der Schlaganfall-Patienten eine schnelle Erstversorgung erhalten. Die Abteilung wird seit Jahren erfolgreich mit einer guten Auslastung betrieben. Es ist daher kein aktuelles Erfordernis erkennbar, die Einrichtung zu schließen und damit die Gesundheitsversorgung einer ganzen Region aufs Spiel zu setzen. Eine Aufgabe der Neurologischen Abteilung würde praktisch ohne Not erfolgen.

Wir appellieren daher eindringlich an den LWL als Träger der Neurologischen Abteilung und an die Bezirksregierung Münster als Prüfungsbehörde für die Krankenhausplanung des Landes, die Pläne, die zu einer Schließung der Neurologischen Abteilung in Lengerich führen, aufzugeben und mit dem Erhalt die gesundheitliche Versorgung in der Region zu sichern.“


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