Warum sind wir frühjahrsmüde?

Gäääähn! Haben Sie auch zu nichts Lust? Fühlen Sie sich schlapp und müde? Dann hat sie Sie fest im Griff: die Frühjahrsmüdigkeit. Foto: Pixabay

Lengerich

hp. Im Frühling, meist von Mitte März bis Mitte April, fühlen wir uns oft schlapp, müde und oft sind wir lustlos und haben keinen Spaß am Spielen, Sport und anderen Dingen, die wir sonst gerne unternehmen.

„Das ist die Frühjahrsmüdigkeit“, heißt es dann meist, und dass man dagegen nichts tun kann. 

Manche Menschen fühlen sich aber nicht nur müde, sie haben sogar echte Beschwerden wie zum Beispiel Kopf- und Gliederschmerzen, Schwindelgefühle – und manchmal klagen sie sogar über leichte Übelkeit.
Wo diese Beschwerden genau herrühren, darüber sind sich die Wissenschaftler nicht einig; tatsächlich sind die ganz genauen Ursachen nicht bekannt. Da auch nur geschätzt 50 bis 70 Prozent aller Menschen in Deutschland über Frühjahrsmüdigkeit klagen, wurde auch schon vermutet, dass die Müdigkeit auf Einbildung beruht und keine echte Ursache hat.

Jetzt wieder wach werden!

So einfach scheint es aber doch nicht zu sein: Denn über Frühjahrsmüdigkeit klagen auffällig viele Menschen in Ländern, in denen es im Lauf der Jahreszeiten zu starken Unterschieden zwischen den Temperaturen und der Dauer des Tageslichtes kommt. So wie zum Beispiel in Deutschland: Im Winter ist es oft bitterkalt, nur rund acht Stunden ist es hell. Im Sommer dagegen ist es rund 16 Stunden hell und selbst nachts ist es noch warm.
Der Körper des Menschen reagiert auf diese besonderen Umweltbedingungen aus Sonnenscheindauer und Temperatur in besonderer Weise: Wenn der Winter kommt und es immer kälter und dunkler wird, erhöht sich unser Blutdruck, unsere Körpertemperatur sinkt insgesamt leicht ab und unser Körper bildet mehr von dem Winterhormon Melatonin. Dieses Hormon macht uns schläfrig und träge; das sollte unseren urzeitlichen Vorfahren helfen, Energie zu sparen, da es im Winter nur wenig Nahrung gab. Die Menschen fallen in eine Art „Mini-Winterschlaf“. Wenn nun ab Mitte März die Temperaturen wieder spürbar steigen, die Sonne immer höher am Himmel steht und die Tage schnell wieder länger werden, muss sich der Körper erneut umstellen.

Die längere Sonnenscheindauer bewirkt, dass unser Blutdruck wieder sinkt, die Körpertemperatur ansteigt und Blutgefäße sich weiten. Das alles zusammen bewirkt womöglich bei einigen Menschen, dass deren Kreislauf zunächst nicht recht in Gang kommen will und sie sich müde und schlapp fühlen. Erst wenn die Körperhormone, die uns monatelang auf den Winter eingestimmt haben, abgebaut und durch „Frühlingshormone“ ersetzt sind, kommen Körper und Geist wieder auf Touren.  Wenn Sie die Frühjahrsmüdigkeit schnell loswerden möchten, sollten Sie viel frisches Obst und Gemüse essen und vor allem viel nach draußen an die frische Luft und natürlich in die Frühlingssonne gehen.  Denn besonders die Sonne regt die Produktion von Hormonen an, die uns aktiv, glücklich und zufrieden machen und vor allem gegen schlechte Laune helfen.


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