Verbindet Kunst Kulturen?

Das Bild zeigt Organisatoren und Förderer, die auch als Multiplikatoren auftreten und in Frage kommende Migranten ansprechen, mit Mari Girkelidse (2.v.r.).Foto: Schulte Renger

Rheine

Rheine (isr). Unsere westliche Kultur ist – auch wenn Bilder in den Medien einen wichtigen Platz einnehmen – vor allem eine Schriftkultur. Daher leuchtet die Annahme, gelungene Integration funktioniere auch über die Auseinandersetzung mit Schrift, durchaus ein.

Und genau diese Annahme setzen die Kloster Bentlage gGmbH und der Förderverein Kloster Schloss Bentlage e.V. jetzt gemeinsam im Rahmen des Projektes „Ein Buchstabe kommt selten allein“ um.

Es richtet sich an Migranten und Flüchtlinge, insbesondere an Frauen, die Interesse am gestalterischen Zugang zum Spracherwerb haben. Der entsprechende Workshop findet vom 25. April bis zum 11. Juli in der Josef Pieper-Schule, Salinenstraße 109, statt und wird geleitet von Mari Girkelidse. Die Künstlerin und Druckgrafikerin aus Münster hat georgische Wurzeln und ist Ideengeberin des Projekts.

Anfang 2016 zeigte das Klos­ter ein Künstlerbücherausstellung, die von Mari Girkelidse kuratiert wurde. Ihre Erfahrungen als Lehrkraft – unter anderem mit Migranten und Arbeitslosen – zeigen, dass sich Schrift und Sprache mit Hilfe der Typografie sehr gut vermitteln lassen. Im Workshop werden Bild- und Textmaterialien aus den Medien inhaltlich und sprachlich untersucht. Die künstlerische Arbeit dient dabei auch der vertiefenden Sprachübung. Durch Mischtechniken entstehen kleine Bücher und andere Kunstwerke, die im Anschluss der Öffentlichkeit präsentiert werden sollen. Für diese Präsentation kommen unter anderem die „Nacht der Museen“ im August oder auch das Foyer der Sparkasse, deren Kulturstiftung als Förderer des Projektes auftritt, in Betracht. Weitere Unterstützer sind der Integrationsrat der Stadt, die Fachstelle Migration und Integration und das Landesministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.
Während der Workshop-Phasen sorgen Schüler der Josef Pieper-Schule für die Betreuung der Kinder der Teilnehmer, sodass auch hier ein Beitrag zur Integration geleistet wird. Am Projekt können höchstens 15 Teilnehmer mitwirken, die sich ein- bis zweimal wöchentlich (nachmittags für rund drei Stunden) treffen. Bevorzugt sind Frauen angesprochen, da diese in der Praxis oft benachteiligt werden. „Und wenn die Resonanz sehr gut ist, haben wir auch bestimmt die Chance auf eine zweite Auflage!“, so Jan-Christoph Tonigs, künstlerischer Leiter des Klosters Bentlage. Anmeldungen für das Kunstprojekt nehmen das Kloster unter 05971 / 918400 und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie die Fachstelle Migration und Integration unter 05971 / 939948 an. Am 28. März (Dienstag) können sich Interessierte persönlich im Neuen Rathaus, Raum 304, 3. OG, von 16 bis 17 Uhr über dieses Projekt informieren.


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