Weh dem, der keine Heimat hat...

In dieser Lesung, zu der Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann einführende Worte sprechen wird, geht es nicht um den politischen Aspekt der Flüchtlingswelle, die auch Rheine erreicht hat, nicht um die Frage der Inneren Sicherheit und nicht um mangelnde Registrierungen oder die Abschiebungspraxis – es geht hier allein um den literarischen Blick auf Flüchtlinge dieser Welt in allen Zeiten.

Der Titel „Flucht in die Heimat“ ist verunsichernd, da „Flucht aus der Heimat“ vertrauter scheint. Aber in dieser weit angelegten Lesung wird aus literarischer Sicht der Blick auf die Flüchtlinge gerichtet, die aus ihrem unsicheren Herkunftsland in eine neue Heimat fliehen mussten. Der erste Teil betrachtet den Menschen als den „Unbehausten“ (Goethe), als den Gast auf Erden ohne Ruh‘. Das hat seinen literarischen Niederschlag in den drei monotheistischen Religionen gefunden, aus denen Texte der Flucht gelesen werden, aus dem Judentum, abbildhaft im Alten Testament, dem Christentum, erzählt im Neuen Testament, und im Koran des Islam.
Es folgen Texte aus Goethes „Westöstlicher Diwan“. Darauf folgt ein authentischer Bericht des Syrers Asus von Syrien nach Deutschland über das Mittelmeer, der derzeit gefährlichsten Seegrenze der Welt. Im Schlusskapitel folgen lyrische Bilder der Flucht aus der Heimat, die zur Hoffnung auf Freiheit für Millionen zu einer neuen Heimat wird.

Musikalisch umrahmt wird die Lesung von Didar Hamo, der auf der Saz, einer Langhalslaute, Lieder seiner Heimatstadt Aleppo spielen wird. Daneben ist die Sängerin Elisa Marie Caffier eingeladen; sie wird an der Gitarre begleitet von Julius Hanekamp.

Der Eintritt beträgt 10 Euro. Karten sind bei der Buchhandlung Eckers, in der Stadtbibliothek und an der Abendkasse erhältlich. Ein großer Teil des Erlöses geht an die Flüchtlingshilfe Rheine.