In wenigen Minuten ist die Hilfe da

Foto: S. Friedrichs

Steinfurt

Horstmar (sf). Auch das Einsatzfahrzeug kann sich sehen lassen: Wenn für Horstmar oder Leer ein Notruf eingeht, können sich die Sanitäter vor Ort fix auf den Weg machen und so innerhalb weniger Minuten am Unfallort oder beim Patienten sein.

„Jede Minute zählt“, weiß auch Kreisdirektor Dr. Martin Sommer, der für den Kreis Steinfurt den Kooperationsvertrag für das Projekt unterzeichnete. Innerhalb von acht bis zwölf Minuten nach Eingang eines Notrufes sollte ein Notarzt oder ein Rettungsteam beim Patienten sein. So die Vorgabe: „In der Regel können wir das hier im Kreis Steinfurt überall leisten“, betont Dr. Martin Sommer. „Aber auch neun oder zehn Minuten erscheinen den Betroffenen wie eine Ewigkeit und deshalb sind die Sanitäter vor Ort so wichtig.“ Diese nämlich sind viel schneller beim Patienten und helfen, die sogenannten therapiefreien Intervalle zu überbrücken.

Mit Horstmar gibt es ab dem 1. Februar offiziell acht Standorte, an denen Sanitäter vor Ort stationiert sind. „Der Schnitt ist fantastisch – bei zwölf Rettungswachen.“ Die Sanitäter vor Ort sind freiwillig und ehrenamtlich einsatzbereit. „Rund zwei Jahre haben wir das Projekt vorbereitet“, so Norbert Höing vom DRK-Ortsverein Horstmar. Am Montag nun wurde der Kooperationsvertrag unterzeichnet – vom Ortsverein, vom DRK Kreisverband, von der Stadt Horstmar und vom Kreis Steinfurt. Dieser sorgt zum Beispiel für die rechtliche Absicherung der Sanitäter, denn diese dürfen zum Beispiel sogar mit Blaulicht und Sirene zum Notfall sausen. Außerdem stellt der Kreis das Material und den medizinischen Sauerstoff zur Verfügung. „Was noch benötigt wird, ist ein weiterer Defilibrator. Dafür wird sich die Gemeinde stark machen, das kann ich schon mal versprechen“, so Bürgermeister Robert Wenking.

Heinz Lölfing als Vorsitzender des Ortsvereins zeigte sich sehr stolz auf seine Mitstreiter: „Der Ortsverein hat bis jetzt alle Kosten des Projektes – auch das Einsatzfahrzeug – selber getragen. Um hier weiter sicher arbeiten zu können, sind wir auf Spenden angewiesen“, betonte er allerdings.

Die ernorme Wichigkeit der Betreuung im Notfall in der Zeit bis der Notarzt eintrifft beschrieb auch Dr. Karlheinz Fuchs vom Kreisverband des DRK. „Auch wenn der RTW mit dem Patienten schon weg ist, bleiben die Sanitäter vor Ort bei den Angehörigen. Das ist unglaublich wertvoll.“

Das Horstmarer Team besteht aus elf Sanitätern. Alle haben eine 60-stündige Ausbildung mit Prüfung abgeschlossen. Zudem ist eine 30-stündige jährliche Fortbildung erforderlich, alles ehrenamtlich. Die Sanitäter können und dürfen den Notarzt und den Rettungsdienst nicht ersetzen, aber in jedem Fall sinnvoll ergänzen.

 

Feierlich wurde der Kooperationsvertrag unterzeichnet: (hinten v.l.) Norbert Höing, Heike Brüggemann, Dr. Karlheinz Fuchs, Holger Brüggemann; (vorne v.l.) Robert Wenking, Heinz Lölfing, Dr. Martin Sommer. Foto: S. Friedrichs


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