Die Polizei will Ihr Sicherheitsgefühl stärken

Mit vereinten Kräften für mehr Sicherheit (v.l.): Berthold Hömme (Leiter Polizeiwache Rheine), Hartmut Lichtenstein (PW Rheine, Bezirksdienst Mesum), Karlheinz Wessel (Kriminalprävention / Opferschutz), Heike Piepel (Leiterin Kriminalprävention / Opferschutz) und Frank Fichtner (Abteilungsleiter). Foto: Schulte Renger

Überregional

Kreis Steinfurt (isr). Wer schon mal Opfer eines Wohnungseinbruchs wurde, der weiß: Man fühlt sich anschließend unter Umständen so gar nicht mehr sicher in den eigenen vier Wänden. „Und dieses Unsicherheitsgefühl gilt es zu bekämpfen!“, so Frank Fichtner, Abteilungsleiter Polizei von der Kreispolizeibehörde Steinfurt.

 

 

Aus diesem Grund startete in der vergangenen Woche die Fortschreibung der 2011 angelaufenen Landeskampagne „Riegel vor! Sicher ist sicherer.“ Sie wird nun ergänzt um das Konzept der „Brennpunktorientierten Kriminalprävention“. Was das im Klartext bedeutet, stellte die Kreispolizeibehörde jetzt in Rheine vor.

Direktions­übergreifend sind künftig an einem Tag in der Woche so genannte „Präventionsteams“ im Kreis unterwegs, um an bekannten Brennpunkten Ansprechpartner für die Bürger zur Verfügung zu stellen. Wo genau diese Präventionsstreifen zu finden sind, wird dadurch bestimmt, welcher Straßenzug, Ortsteil oder Ort sich in der Woche zuvor als Brennpunkt erwiesen hat.

Diese Brennpunkte werden jede Woche neu analysiert. Die Präventionsteams bestehen jeweils aus zwei Beamten: dem Bezirksdienstbeamten, der sich vor Ort auskennt, und einem Kriminalbeamten des Kriminalkommissariats Kriminalprävention. Sie sind in Uniform unterwegs und ausgestattet mit Informationsmaterial. Sie nehmen Kontakt mit den Opfern auf, um Nachsorge und technische Beratung zu verbinden.

Auch Nachbarschaftsbefragungen sind angedacht, um neue Hinweise zu erhalten, die zur Klärung der Einbrüche beitragen können. Gruppenberatungen, die sich mit Fragen wie „Wie kann ich mein Hab und Gut besser sichern?“ sind ebenfalls möglich. Heike Piepel, Leiterin des Kriminalkommissariats Kriminalprävention, betont: „Ein weiteres großes Ziel ist es, die Aufmerksamkeit der Bürger zu schärfen.“

Man wolle Nachbarn noch stärker dafür sensibilisieren, der Polizei unter 110 direkt ungewöhnliche Beobachtungen mitzuteilen – zum Beispiel, wenn ihnen fremde Fahrzeuge, etwa mit ausländischen Kennzeichen, oder Personen, die sich auffällig verhalten, aber nicht zur Nachbarschaft gehören, ins Auge fallen. Für diese Kampagne sei kein zusätzliches Personal nötig. Über die weiteren Ergebnisse werde die Kreispolizeibehörde bald berichten.

Fakten zu Wohnungseinbrüchen im Kreis Steinfurt

Die Fallzahlen der Wohnungseinbruchsdelikte gingen im letzten Jahr im Kreis Steinfurt um 18 Prozent zurück, in diesem Jahr gar um 21 Prozent. Die Aufklärungsquote lag 2016 bei rund 18 Prozent (Landesdurchschnitt: zirka 15 Prozent). Frank Fichtner dazu: „100 Prozent wären mir lieber, doch wenigstens liegen wir damit im oberen Bereich.“  Er erhoffe sich aber durch die neuen Präventionsteams zunächst einmal einen weiteren Rückgang der Fallzahlen.

Karlheinz Wessel mit seiner Einsatzweste


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