Feuerwehren heizen modernes Marketing an

Kreisdirektor Dr. Martin Sommer, Manfred Kleine Niesse aus Lienen, Vorsitzender des Kreiswehrverbandes, und Raphael-Ralph Meier, Kreisbrandmeister und ebenfalls aus Lienen, sind vom modernen Konzept der Feuerwehrensache überzeugt. Foto: Simone Friedrichs

Überregional

Kreis Steinfurt (sf). Um die Handlungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr nachhaltig zu stärken, wurde das Gemeinschaftsprojekt „Feuerwehrensache“ des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW (MIK NRW) und des Verbandes der Feuerwehren in NRW e.V. (VdF NRW) schon 2012 ins Leben gerufen.

Das Ziel des Projekts ist es, das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr zu stärken und mehr Menschen für die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern. In verschiedenen Workshops und Arbeitsgruppen werden konkrete Ideen für Pilotprojekte zur Stärkung des Ehrenamtes erarbeitet.

Am vergangenen Donnerstag nahmen 22 Feuerwehrleute aus NRW am Weiterbildungsseminar im Kreishaus in Steinfurt teil. Manfred Kleine Niesse, Vorsitzender des Kreiswehrverbandes, Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier und Kreisdirektor Dr. Martin Sommer betonten zwar, dass die Feuerwehren im Kreis Steinfurt sehr gut aufgestellt seien und keine Nachwuchssorgen hätten, gleichwohl sei es aber enorm wichtig, an die Zukunft zu denken. „Der demografische Wandel und die verkürzte Schulzeit ziehen viel Energie aus dem Nachwuchs“, erklärte Dr. Martin Sommer. „Wir haben zwar im Kreis und in der ländlichen Region sogar steigende Mitgliederzahlen, aber mit Blick auf die Zukunft müssen wir die richtigen Dinge anstoßen“, mahnte Kleine Niesse. „Besonders schwierig ist es für kleinere Kommunen und Orte, eine Verfügbarkeit der Einsatzkräfte vor Ort zu gewährleisten. In so genannten ‚Pendlergemeinden‘ ist das sehr schwierig.“

Somit wird im Rahmen des Projektes mit modernem Marketing gearbeitet, das auch die sozialen Netzwerke einbezieht. „Nur so können wir die Jugend erreichen“, sagte der Kreisbrandmeister. Schließlich gelte es, die Werte der Feuerwehr wie Gemeinschaft, soziale Reife und Verantwortungsbewusstsein treffend zu vermitteln und zu fördern. „Wir helfen, wir sind für andere da – und zwar ehrenamtlich. Und dieses Ehrenamt ist sehr erfüllend. Nach jedem Einsatz gehen wir mit einem guten Gefühl nach Hause“, sagte Meier über die Motivation. „Und das alles passiert auf freiwilliger Basis. Jeder kann jederzeit wieder aufhören – obwohl das so gut wie nie vorkommt – und jeder wird nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten eingesetzt und eingeplant. Niemand wird bei uns überfordert“, erklärte der Kreisbrandmeister.

Mit der landesweiten Kampagne möchten die Verantwortlichen nicht nur Jugendliche, sondern auch Wiedereinsteiger, Quereinsteiger und vor allem Frauen erreichen. Wer sich über die „Feuerwehrensache“ informieren möchte, kann die örtlichen Löschzüge ansprechen oder unter www.feuerwehrensache.nrw.de im Internet nachschauen.


Anzeige