TÜV Lengerich gibt Tipps zum Benzinsparen

Der Reifendruck ist beim Spritsparen sehr wichtig und sollte lieber etwas höher sein. Etwa 0,1 bis 0,3 bar schaden nicht, dadurch wird der Rollwiderstand geringer und der Spritverbrauch gesenkt. Foto: TÜV Lengerich

Auto & Mobil

Lengerich. Geld sparen und dabei Mutter Natur etwas Gutes tun – mit ein paar Tipps bekommt das jeder Fahrzeughalter hin. Im ersten Teil erklärte Ralf Landmeier, Leiter der TÜV-Station Lengerich, welchen Einfluss die Fahrweise auf den Spritverbrauch hat.

Im zweiten und letzten Teil der Serie verrät er vier weitere nützliche Tricks zu Fahrzeugoptimierung und -handhabung, mit denen sich zusätzlich Kraftstoff sparen lässt.

Einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben die Autoreifen. „Je geringer der Rollwiderstand der Räder ist, desto besser für den Spritverbrauch“, erklärt Landmeier. „Bei Leichtlaufreifen ist der Widerstand niedriger, dadurch kann Kraftstoff eingespart werden“. Für Vielfahrer können sie sich lohnen.

Aber auch für Besitzer konventioneller Reifen hat der TÜV-Experte einen Tipp: „Man sollte immer für ausreichend Druck sorgen. Bereits 0,5 bar zu wenig im Reifen erhöhen spürbar den Kraftstoffverbrauch“. Besser ist es, den Reifendruck etwas höher zu halten. „Bis zu 0,3 bar extra können dem Reifen nicht schaden, senken aber den Rollwiderstand und somit den Verbrauch“, weiß Landmeier.
Außerdem sollte beim Kauf auf das seit 2012 vorgeschriebene EUReifenlabel geachtet werden. Mit diesem geben die Hersteller an, welchen Effizienzklassen die Reifen in puncto Kraftstoffverbrauch, Nasshaftung und Rollgeräusche zuzuordnen sind.

Mehr Masse bedeutet auch einen höheren Energieaufwand, um den Wagen in Bewegung zu setzen. Schon 100 Kilogramm zusätzlich an Bord erhöhen den Verbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 gefahrene Kilometer. Außen angebrachtes Zusatzgewicht, wie Dachboxen oder Fahrradträger, schlägt zusätzlich zu Buche. Außerdem erhöhen solche Geräte den Luftwiderstand.

Somit muss mehr Sprit zur Fortbewegung verbraucht werden. „Jeder sollte abwägen, ob der ungenutzte Fahrrad- oder Dachträger spazieren gefahren werden muss. Auf Dauer summieren sich auch hier die Mehrkosten“, weiß Landmeier. „Wer stattdessen sofort auf voller Leistung die Temperatur reguliert, verbraucht in kurzer Zeit auch entsprechend viel Kraftstoff.“

Sitzheizung, Gebläse, Soundsystem und Beleuchtung – mit dem erhöhten Strombedarf elektronischer Extras steigt auch der Kraftstoffverbrauch des Autos. „Besonderen Einfluss hat zum Beispiel die Klimaanlage. Hier schwankt der Mehrverbrauch stark: Im Extremfall verlangt sie bis zu zwei Liter auf 100 Kilometer zusätzlich“, so der TÜV-Experte. „Auch der Standheizungsbetrieb kostet extra. Die Höhe des Spritbedarfs hängt dabei immer von Fahrzeug, Geräteeigenschaften und den Klimatisierungsbedingungen ab.“ Allerdings ist die Nutzung der Heiz- oder Kühlanlage trotzdem ratsam:

Wer bei konstant angenehmer Innenraumtemperatur unterwegs ist, fährt nämlich aufmerksamer und damit sicherer. Deshalb will die richtige Handhabung der Klimaregulierung gelernt sein: „Im Sommer kann es beispielsweise vorkommen, dass man in einen brütend heißen Innenraum steigt. Hier am besten die Fenster weit öffnen und vor dem Einsatz der Klimaanlage gut durchlüften“, rät Landmeier. In vielen Fahrzeugen sorgt heute bereits eine vollautomatische Klimaregelung für gleichbleibende Temperatur und erspart einem so das ständige „Nachregeln“.

Übrigens: Bei hoher Geschwindigkeit ist die Klimaanlage den geöffneten Fenstern vorzuziehen. „Offene Fenster und Schiebedächer haben einen negativen Einfluss auf die Aerodynamik des Wagens. Dadurch erhöht sich auf Schnellstraße und Autobahn der Verbrauch und man spart gegenüber der Klimaanlage gar nichts“, so der TÜV-Experte.

Wer alle Tipps und Tricks beachtet, kann seinen jährlichen Kraftstoffverbrauch deutlich reduzieren, bis zu 20 Prozent sind möglich. Doch am meisten spart natürlich, wer für kurze Strecken mal auf den Wagen verzichtet und die Sonntagsbrötchen zu Fuß oder mit dem Fahrrad holt. „Bei diesem Tipp ist der Spritverbrauch mit Abstand am geringsten“, bemerkt Landmeier.


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