Immer am zweiten Sonntag um elf

Foto: Bischöfliche Pressestelle/Gudrun Niewöhner

Greven

Greven. Kürzer geht’s kaum: „2.Elf“ – Was sich liest wie eine nüchterne Ziffernkombination, ist ein verdeckter Terminhinweis: „Immer am zweiten Sonntag im Monat um 11 Uhr feiern wir in Greven einen Familiengottesdienst“, löst Kaplan Ralf Meyer (re.) das Zahlenrätsel auf.

Wer sich dies einmal gemerkt hat, vergisst es so schnell nicht, glaubt Pastoralreferent Tobias Busche. Und das kommt an. Über 100 Mädchen und Jungen im Grundschulalter waren beim Gottesdienst im Januar mit ihren Eltern in der Marienkirche. Der nächste „2.Elf“-Termin ist am Sonntag (12. Februar) natürlich um 11 Uhr. Familiengottesdienste gab es immer schon in St. Martinus. Doch das Interesse daran ließ stetig nach. Zwar hätten die Ehrenamtlichen die Messen mit viel Mühe und Liebe vorbereitet, „aber da war kein Leben in der Bude“, sagt Busche, der seit zweieinhalb Jahren als Hauptamtlicher in Greven tätig ist. Konsequenz: Die Familienpastoral sollte umgekrempelt werden. Nur wie? Und mit wem? Als klar war, dass mit Ralf Meyer ab dem vergangenen Sommer ein Kaplan das Seelsorgeteam unterstützen würde, wurden lange gehegte Pläne wieder aus der Schublade hervorgekramt. 

Die Kinder, das stand schnell fest, sollten nicht in den Bänken bleiben müssen: „In jeder Messe gibt es eine Aktion“, erklärt Busche. Dabei darf es auch wuselig werden: „Für uns kein Problem.“ Kaplan Meyer möchte, dass sich die jungen Familien in der Kirche willkommen fühlen. Niemand wird schräg angeschaut, wenn ein Kind schreit oder lacht. Weil die Stühle die letzten Male nicht ausreichten, hockten sich die Mädchen und Jungen einfach auf Kissen vor den Altar.
Eine weitere Bedingung für das neue Format: Nie länger als 50 Minuten soll der Gottesdienst dauern. „Alles darüber hinaus ist zu viel, da werden die Kinder unruhig“, weiß Busche. Per Whatsapp werden die Familien zum nächsten Gottesdienst eingeladen.

Perspektivisch möchte das Hauptamtlichen-Trio gerne mehr und mehr Ehrenamtliche in die Vorbereitung einbinden. Allerdings nicht als feste Gruppe mit Pflichtaufgabe: „Uns schwebt ein loser Pool von 15 bis 20 Erwachsenen vor, der sich mit uns um alles kümmert.“ Jeder kann dabei nach seinen zeitlichen Möglichkeiten mitmachen. Gemeinsam soll anhand des Tagesevangeliums überlegt werden, welche Botschaft im Mittelpunkt der Messe steht.
Wert legen die drei Initiatoren darauf, dass die Gottesdienste ein verbindliches Angebot der Pfarrei sind – also immer am zweiten Sonntag im Monat um 11 Uhr stattfinden. Ralf Meyer: „Da müssen sich die Familien bei ihrer Terminplanung drauf verlassen können.“