Kreatives Denken bleibt in KI-Welt gefragt

Die Begrüßung und Einführung liess Stefan Knabe ChatGPT übernehmen beim Vortrag über Künstliche Intelligenz im Mehrgenerationenhaus Saerbeck. Foto: Harald Westbeld

Emsdetten

Saerbeck (hgw). Dass die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz Angst machen kann, ist für Stefan Knabe die natürliche Reaktion auf alles Unbekannte. Die vielen Beispiele, die er in seinem Vortrag am Mittwochabend im Mehrgenerationenhaus zeigte, konnten die bei den Zuhörenden durchaus auslösen.

Er warb stattdessen dafür, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, um die Chancen zu erkennen. Das Kolping Bildungswerk hatte das Thema wegen seiner Aktualität angeboten.

Was in Sekundenschnelle möglich ist, demonstrierte Knabe gleich zu Beginn. Seine Begrüßung und Einführung liess er nach kurzem Sprachbefehl ChatGPT auf dem Smartphone übernehmen. Auch wer diese „Hilfen“ nicht benutzt, wird von den Umwälzungen, die die KI auslösen wird, erfasst werden. Daran liess Knabe keinen Zweifel. Es bleibe nur die Frage, „wie autonom wollen wir sie machen?“

Die Entwicklung verlaufe so rasant, dass er seinen Vortrag praktisch wöchentlich aktualisieren müsse. Inzwischen könnten zum Beispiel Roboter selbständig Lösungen für Probleme finden und könnten somit auch Menschen an Montagebändern oder in Versandzentren ersetzen. Viele Berufe werde die Künstliche Intelligenz verschwinden lassen, aber unter dem Strich wieder mehr Stellen entstehen, erklärte Knabe: „Das ist bei neuen technischen Entwicklungen bisher immer so gewesen.“ Vor allem kreatives Denken und Kommunikation würden gefragt sein.

Berufe mit eher schematischen Aufgaben könnten durch KI ersetzt werden. Dagegen gebe es ein geringes Risiko für alle Tätigkeiten, die mit Menschen zu tun hätten, egal ob Friseur oder Erzieherin zum Beispiel, so Knabe, der mit seiner Firma SK - Systems Thinking in Emsdetten unter anderem Firmen zur Ki berät. Problem sei, dass die Entwicklung ganz überwiegend in den USA stattfinde und Deutschland teilweise außen vor bleibe.

Dass KI einerseits faszinierend sei und andererseits Risiken berge, sei bei Erfindungen ebenso schon immer so gewesen. Entscheidend ist deshalb für Stefan Knabe, die Auswirkungen zu erkennen, um negativen und in diesem Fall auch gefährlichen Entwicklungen entgegenwirken zu können.


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