Das Borghorster Stiftskreuz ist zurück

Glücklich präsentierte Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 17. Februar in einer Pressekonferenz am Domplatz das Borghorster Stiftskreuz. Am 29. Oktober 2013 war der kostbare Kunstschatz aus der St.-Nikomedes-Pfarrkirche in Borghorst gestohlen worden. Dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bistum konnte das Kreuz in dieser Woche nach Münster zurückgebracht werden. Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Steinfurt

Münster/Borghorst (pbm/al/gun). Ein gutes Ende hat jetzt der spektakulärste Kirchendiebstahl im Bistum Münster in der jüngeren Zeit gefunden: Das Borghorster Stiftskreuz ist wieder da. Bei einer Pressekonferenz am Freitag (17. Februar) im Bischofshaus in Münster haben die Verantwortlichen des Bistums das Reliquienkreuz aus dem elften Jahrhundert präsentiert. 

Es war am 29. Oktober 2013 aus einer Glasvitrine in der Nikomedeskirche in Steinfurt-Borghorst gestohlen worden. Im Oktober 2015 waren die Täter, drei Männer aus Bremen, vom Landgericht Münster zu Freiheitsstrafen von viereinhalb beziehungsweise fünf Jahren verurteilt worden. Am 8. März soll, wiederum vor dem Landgericht, der Prozess gegen einen weiteren Bremer, den mutmaßlichen Auftraggeber, beginnen.

Trotz dieser Verfahren blieb das Kreuz verschwunden – bis jetzt. Am 14. Februar wurde es dem vom Bistum Münster beauftragten Osnabrücker Rechtsanwalt Jürgen Römer in Bremen übergeben: „Zwei der verurteilten Täter haben bei der Wiederbeschaffung maßgeblich geholfen“, schilderte Römer während der Pressekonferenz, wie es gelungen sei, den Kunstschatz zurückzubekommen. Beteiligt daran war auch der mutmaßliche Auftraggeber des Diebstahls. Der Untersuchungshaftbefehl gegen ihn wurde außer Vollzug gesetzt, nachdem das Kreuz zurückgegeben worden ist.
Erleichtert zeigte sich Bischof Dr. Felix Genn: „Der Verlust dieses wunderbaren, einzigartigen und weithin bekannten Kreuzes hat mir persönlich, aber auch vielen anderen Gläubigen und Kunstfreunden, sehr weh getan. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass das Kreuz wieder dahin zurückkehren kann, wo es hingehört. Mein Dank gilt besonders der Polizei, den Ermittlungsbehörden und allen, die sich mit großem Engagement und sehr viel detektivischer Feinarbeit, die wir uns als Laien kaum vorstellen können, für die Wiederbeschaffung des Kreuzes eingesetzt haben.“ Für die Pfarrei, aber auch für das Bistum, betonte der Bischof, sei die Rückkehr des wertvollen Reliquiars eine große Freude. Er selbst habe täglich dafür gebetet: „Himmel und Erde haben hier zusammengewirkt.“

Pfarrer Heinrich Wernsmann, zum Zeitpunkt der Tat Pfarrer von St. Nikomedes, hatte, wie er sagte, ebenfalls immer fest daran geglaubt und dafür gebetet, dass das Kreuz unversehrt gefunden wird: „Für die Gemeinde ist dies ein kostbarer Schatz, der nun zurückkehrt.“

 


Anzeige