Unterstützung bei Streitfragen in der Jugendhilfe

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Überregional

„Wir bringen Schwung in festgefahrene Konflikte“ – unter diesem Motto will der Verein „Ombudschaft Jugendhilfe im  Kreis Steinfurt e.V.“ helfen.

Nun stellten (v.l.) Stefan Jüttner-von der Gathen (1. Vorsitzender), Michael Hardebusch, Maria Wiggenhorn, Mechthild Keller (Ombudspersonen), Beate Schürmann (2. Vorsitzende), Anette Untiet (Büro) und Stefan Holtkamp (Kassenwart) die Aufgaben des Vereins vor. Dieser wird zukünftig Jugendlichen und Erwachsenen bei Streitfragen oder Streitfällen im Bereich der Jugendhilfe zur Seite stehen. Gegründet wurde der Verein im Juli des vergangenen Jahres durch die Kooperation von Trägern der freien Jugendhilfe und den Jugendämtern im Kreis Steinfurt. 

(at) Doch was genau leisten die ehrenamtlichen Ombuspersonen, in welchen Situtationen werden sie aktiv? Ein Beispiel: Ein junger Volljähriger ruft an und berichtet, dass er in den Gesprächen mit seiner zuständigen Sozialarbeiterin im Jugendamt immer so aufgeregt sei, dass ihm seine Überlegungen zu den Zielen der Hilfe und seine bisherigen Bemühungen einfach nicht mehr einfallen. Die Sozialarbeiterin hält ihn daher bereits für unmotiviert und hat bereits in Aussicht gestellt, die Hilfe gegebenenfalls aufgrund mangelnder Wirkung zu beenden.

In diesem Falle kann eine Ombudsperson den Klienten unterstützen. Zum Beispiel durch ein ruhiges Gespräch im Vorfeld und Begleitung des Klienten zum Termin bei der Sozialarbeiterin. Die Ombudspersonen möchten auf diesem Wege die Klienten befähigen, sich zu artikulieren und ihre Interessen und Sichtweisen zu vertreten. Zudem werden sie über ihre Rechte aufgeklärt, damit sie diese auch einfordern können.
Auch Eltern, die Hilfe beim Kontakt mit dem Jugendamt benötigen, können sich an den Verein wenden. Drei Ombudspersonen sind für den Verein ehrenamtlich aktiv.
Mechthild Keller arbeitete bis zum Renteneintritt beim Jugendamt Steinfurt und möchte nun mit ihrem Wissen jungen Menschen und Eltern helfen. „Ich bin gespannt, was für Fälle auf uns zukommen. Mir ist wichtig, dass wir nicht gegen Jugendämter arbeiten, sondern mit unserem Einsatz den Beschwerdeführer stärken und gegebenenfalls begleiten möchten.“ Michael Hardebusch ist ausgebildeter Erzieher und Diplom-Psychologe. Der Rentner möchte seine freie Zeit nun auch dazu nutzen, „Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen.“

Maria Wiggenhorn arbeitete bis zu ihrer Rente im Jugendamt Gronau in verschiedenen Bereichen. „Ich möchte meine jahrelange Erfahrung in die ombudschaftliche Beratung einbringen.“

Die Kontaktperson für die Klienten ist Anette Untiet. Fünf Stunden in der Woche ist sie für Anfragen persönlich erreichbar. Wer außerhalb der Kontaktzeiten montags von 18 bis 20 Uhr, mittwochs von 15 bis 17 Uhr und freitags von 13 bis 14 Uhr auf den Anrufbeantworter spricht, wird von ihr zurück gerufen. Sie hört sich dann den jeweiligen Fall an und gibt ihn an die Ombudspersonen weiter. Erreichbar ist der Verein unter der Telefonnummer 0175 / 7740192.

Zukünftig gibt es auch auf der Homepage www.ombudschaft-jugendhilfe-im-kreis-steinfurt.de  weitere Informationen.

Übrigens: Der Verein wird nicht tätig, wenn bereits Gerichtsentscheidungen vorliegen. Zudem leistet der Verein keine Rechtsberatung.


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