Metallbauer: Der Beruf, bei dem die Funken fliegen

Marcel Börjes (links) und Niklas de Vries lernen beide im ersten Lehrjahr bei der Firma Ventker Metallbau in Brochterbeck den Beruf des Metallbauers. Auf dem Bild bedienen beide eine Metallsäge. Foto: Podszun

Wirtschaft

Der moderne Beruf des Metallbauers geht zurück auf einen der ältesten Handwerksberufe. Bereits im Mittelalter gründeten sich die Zünfte der „Kleinschmiede“, auch Zeugschmiede oder Werkzeugschmiede genannt.

 

Im Unterschied zu den heute noch existierenden verwandten Berufen wie Kunstschmied oder Hufschmied stellten die Kleinschmiede unter anderem Werkzeuge, Messer und in der Hauptsache Schlösser (und natürlich Schlüssel) für Türen und Truhen sowie Türgriffe, Türbeschläge und Türbänder her. Aufgrund dieser Produkte wandelte sich die Berufsbezeichnung vom Schmied allmählich hin zum Schlosser.

Aber auch diesen Beruf gibt es nicht mehr: Als im Jahr 1989 die Handwerkssparten neu geordnet wurden, gingen die Berufe Schlosser und Schmied im neu geschaffenen Beruf des Metallbauers, der Metallbauerin, auf.

Niklas de Fries und Marcel Börjes, beide 17 Jahre alt, lernen bei der Firma Ventker Metallbau den Beruf des Metallbauers in der Fachrichtung Konstruktionstechnik.

Niklas de Fries hatte sein Interesse für einen „Metallberuf“ im Rahmen eines Praktikums entdeckt: „Die Arbeit mit Metall lag mir“, erzählt er. Seine Schule empfahl ihm, es mit einer Bewerbung bei der Firma Ventker zu versuchen und so bewarb er sich dort – mit Erfolg.

Marcel Börjes war der Beruf des Metallbauers praktisch in die Wiege gelegt, denn seine Eltern führen selbst einen Metallbaubetrieb. „Auswärts den Beruf zu lernen, ist vorteilhafter“, lacht er, gefragt, warum er sich nicht im elterlichen Betrieb ausbilden lässt.

Ob er nach seiner Ausbildung den elterlichen Betrieb weiterführen möchte, darauf möchte sich Marcel Börjes noch nicht festlegen: „Das Fachabitur machen, die Meisterausbildung, eventuell studieren“, beschreibt er, wie es nach seiner Ausbildung für ihn weitergehen könnte.

Niklas de Fries hat für die Zeit nach der Ausbildung ebenfalls eine Idee: „Die Fachrichtung Kons­truktionsmechanik liegt mir sehr“, erklärt er im Gespräch.

Das Berufsbild des Metallbauers ist in der Tat sehr vielfältig und lässt sich zu anderen „Metallberufen“ auch nicht immer klar abgrenzen. Überschneidungen gibt es beispielsweise mit dem Beruf des Kons­truktionsmechanikers, der Stahlbau- und Blechkonstruktionen herstellt, meist aber nicht im Handwerk, sondern in Industriebetrieben beschäftigt ist. Im gleichen Bereich arbeiten die Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik, sind allerdings vorwiegend in Handwerksbetrieben tätig – hier aber nicht ausschließlich in rein metallverarbeitenden Unternehmen, sondern zum Beispiel auch in Dachdecker- oder Fassadenbauunternehmen.

Noch sehr starke Anklänge an den Beruf des Schmiedes finden sich bei den Metallbauern der Fachrichtung Metallgestaltung, die selbst Metallkonstruktionen gestalten und schmieden und zum Beispiel Architekturelemente und Gebrauchsgegenstände herstellen, montieren oder instandhalten. Aber auch im Kunstgewerbe können Metallbauer dieser Fachrichtung tätig sein, und sogar das Restaurieren oder Nachbauen historischer Waffen oder Rüstungen kann zu ihrem Arbeitsfeld zählen.

In einem ähnlichen Bereich, allerdings sehr viel spezialisierter, arbeiten die Res­tauratoren und Restauratorinnen im Metallbauerhandwerk. Zu ihren Aufgaben zählen das Konservieren, Restaurieren und Rekonstruieren historisch bedeutsamer Metallkonstruktionen wie Gitter, Tore, Kunstschmiedearbeiten und ebenfalls Waffen und Rüstungen. Arbeitgeber sind außer Handwerksbetrieben wie zum Beispiel Kunstschmieden auch Museen, Restaurationsbetriebe, Betreiber historischer Stätten, auch Denkmalpflegeämter und Kirchenbauämter.

Im Kraftfahrzeug- oder auch Maschinenbau sowie in Reparaturwerkstätten arbeiten die Metallbauer der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau. Sie stellen zum Beispiel Fahrzeugbaukonstruktionen her für nicht in Serie gebaute Sonderfahrzeuge, montieren oder reparieren diese.


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